Selbstverwaltete Betriebe zwischen Tradition und Markt
Am Beispiel von zwölf Selbstverwaltungsbetrieben in der Region Basel wird gezeigt, wie Werthaltungen und Managementsysteme miteinander korrespondieren.
Selbstverwaltete Betriebe bilden in der Schweiz und vielen anderen Ländern einen Organisationstypus an der Schnittstelle zwischen wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Sphäre, und sie sind ein Spezialfall der Sozialunternehmung. Ihr wirtschaftlicher Charakter ergibt sich daraus, dass die Betreiberinnen resp. Betreiber einen erwerbswirtschaftlichen Zweck verfolgen und in der Regel auch ein nicht unerhebliches ökonomisches Risiko eingehen. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsunternehmen werden neben den wirtschaftlichen aber auch gesellschaftspolitische Ziele verfolgt und nichtwirtschaftliche Werte betont. Die Entscheidungsfindung erfolgt zudem basisdemokratisch nach dem Prinzip des ‹one person, one vote› und damit ohne Berücksichtigung etwaiger wirtschaftlich relevanter Unterschiede in den individuellen Beiträgen, wie finanzielles Kapital oder Fachqualifikationen. Der vorliegende Beitrag erläutert die Wurzeln der Selbstverwaltung und zeigt am Beispiel von zwölf Selbstverwaltungsbetrieben in der Region Basel, durch welche Merkmale diese Betriebe in Werthaltungen und Management-System gekennzeichnet sind.
Hannes Reiser und Markus Gmür