Neue Studie zu Lobbying in der Schweiz
Dieses Forschungsprojekt hat uns in den vergangenen rund eineinhalb Jahren begleitet. Die umfassende Studie bietet Einblicke in die Wahrnehmung von und Einstellung gegenüber Lobbying in der Schweiz. Dabei werden auch Vergleiche mit Zahlen aus dem Jahr 2011 angestellt. Sie erhebt, wie Lobbying auf nationaler Ebene heutzutage betrieben wird und welche Taktiken angewendet werden. Die Eigenwahrnehmung von Lobbyierenden wird durch die Aussenwahrnehmung von Adressat:innen von Lobbying sowie der Bevölkerung ergänzt. Ein besonderer Fokus dieser Studie liegt auf der Rolle von Verbänden, dem Grassroots-Lobbying sowie dem Einfluss der Digitalisierung
Nachfolgend einige ausgewählte Erkenntnisse aus der Studie:
- Aus Sicht von Politik und Verwaltung wird das Lobbying von allen abgefragten Gruppen – allen voran jenes der politischen Parteien und von Verbänden – als erfolgreicher eingeschätzt als noch 2011.
- Im Vergleich zu 2011 plädieren die Lobbyierenden und Belobbyierten heute deutlich stärker für Transparenz, insbesondere hinsichtlich der Parteienfinanzierung und der Budgets von Lobbyingorganisationen.
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Mit Lobbying wollen Interessengruppen primär ein Bewusstsein schaffen für spezifische Interessen. Erst darauf folgen die Einflussnahme auf politische Prozesse und die Stärkung des Informationsstands. Die Erhöhung der eigenen Visibilität sowie die Stärkung der Ressourcen- und der Mitgliederbasis sind dahingegen sekundär.
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Die grosse Mehrheit der Befragten aus Politik und Verwaltung sieht die Interessenvertretung als integralen Bestandteil des demokratischen Prozesses, auch wenn 67 Prozent gewisse Einschränkungen bei der Transparenz sehen.
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Die Schweizer Stimmbürger:innen sehen Lobbying als Ganzes skeptisch. Sie haben insgesamt mehrheitlich ein negatives Bild von Lobbying und bestätigen diese kritische Grundhaltung auch in der Beurteilung von konkreten Aussagen zu Lobbying. An Lobbying stört insbesondere die darin angelegte Eigennutzoptimierung, nicht gleichlange Spiesse für die verschiedenen Minderheitenanliegen und fehlende Transparenz.
Die Studie können Sie als PDF hierherunterladen.